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Martin Wiench mischt bei den „Deutschen“ mit
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Unser agiler Seniorensportler nahm sich vor – nach 2009 – wieder mal an den Deutschen Meisterschaften teilzunehmen, die in diesem Jahr im thüringischen Erfurt ausgerichtet wurden. Und wenn man Martin kennt, weiß man, dass er die weite Reise nicht nur für eine Disziplin machen würde. Daher plante er vier Starts für die beiden Wettkampftage ein. Seine spezielle Wettkampfvorbereitung unternahm er auf dem Kieselhumes, da dort die Tartanbahn für das Hürdentraining geeigneter war als die heimische Tennenbahn in Rockershausen. Also wurden mal fünf Übungshürden in den Kofferraum gelegt und in Saarbrücken auf die Bahn gestellt.

Da die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften mit Qualifikationsleistungen verbunden war, musste Martin für die 300m-Hürdenstrecke in Püttlingen bei den SLB-Meisterschaften gegen die Jugend antreten. Mit 68,22 Sek. unterbot er die geforderte Marke von 70 Sekunden. Während des Jedermann-Zehnkampfes 2013 in Dillingen hatte er die Quali über 80m Hürden und im Stabhochsprung erfüllt, außerdem galt seine Weitsprungweite aus dem Vorjahr ebenfalls, denn die Mindestleistungen mussten 2013 oder 2014 erbracht worden sein. Mangels Trainingsgelegenheiten war die Vorbereitung für den Stabhochsprung gleich Null, außerdem war die Teilnahme in Frage gestellt, denn der vereinbarte Stabtransport durch einen Saarbrücker Verein fiel kurzfristig aus. Da war unser Martin ziemlich sauer und sah schon seine Felle in dieser Disziplin davonschwimmen. Zum Glück konnte Martin Vogel seine Kontakte in der Leichtathletikszene nutzen und besorgte telefonisch für seinen Namensvetter einen Stab in Erfurt bei einem anderen Athleten. Die Mitfahrgelegenheit beim Ehepaar Buchholz klappte, so dass Martin und Emmi bequem in die thüringische Landeshauptstadt gelangten.


Der erste Wettbewerb war am Freitagmittag gleich der Stabhochsprung. Hier zeigte Martin seine Furchtlosigkeit, denn mit 75 Jahren noch eine solche Disziplin zu absolvieren, verdient Respekt. Mit 2,05m wurde er bei den M75 deutscher Vizemeister. Was wäre wohl drin gewesen, wenn Martin vorher hätte trainieren können, denn der Sieger übersprang 2,20m. Das war eine Höhe, die unser Athlet auch schon gepackt hatte. Die Pause zur nächsten Disziplin war kurz, denn um 15.00 Uhr wurde zu den 80m-Hürden aufgerufen. Mit 18,99 Sek. kam er auf den fünften Rang. Zwischen Rang 3 und 5 lagen 8/100 bzw. 46/100 Sek., da wäre eventuell wieder ein Platz auf dem Siegertreppchen drin gewesen.
Am nächsten Tag standen vormittags zuerst die 300m Hürden auf dem Programm. Hier verbesserte Martin seine gemeldete Zeit um über vier Sekunden und wurde in 64,87 Sek. wiederum Fünfter. Übrigens verbesserte er seinen eigenen Saarlandrekord über diese Strecke.


Im abschließenden Weitsprung hatte er keine Chancen sich weiter vorne als auf Rang 8 zu platzieren Der Siebte erzielte schon 3,90m, da musste Martin mit seinen 3,54m aus dem sechsten Versuch zufrieden sein. Aber nach den anstrengenden 300m Hürden noch sechs Weitsprungversuche zu absolvieren, ging an die Substanz.
Fazit: Vier Endkampfplatzierungen bei den Deutschen – da hat sich der „Ausflug“ gelohnt. Entsprechend verlief die Rückfahrt, als Martin internationale Volkslieder anstimmte, und Rita und Axel Buchholz sowie Emmi mitmachten. Wohlgelaunt kamen die vier wieder im Saarland an.